
Zuhause Abschied nehmen
Zuhause Abschied nehmen
&Hausaufbahrung
Vorraussetzungen für einen Abschied Zuhause
Was passiert bei einer Hausaufbahrung
Sich Zeit nehmen
Den Übergang begleiten
Für die letzte Reise fertig machen: die Totenfürsorge
Waschen & Ankleiden – Kann ich das?
Wenn eine Abschiednahme Zuhause nicht möglich ist

We are carried. in bellies. in arms. in love. in hope. in caskets. in urns. in grief. in memories. our whole live into the next we are carried.
sara rian
Ich stehe euch mit Rat sowie praktischer und emotionaler Unterstützung zur Seite, wenn ihr zuhause von eurem verstorbenen Menschen Abschied nehmen möchtet.
Hier erfährst du mehr zu meiner Haltung als Death Doula und den Rahmenbedingungen meiner Arbeit.
Vorraussetzungen für einen Abschied Zuhause
Menschen die Zuhause verstorben sind, dürfen in Berlin bis zu 36 Stunden nach Eintritt des Todes in ihren eigenen Räumlichkeiten verbleiben. Oder, falls sie im Pflegeheim oder im Hospiz verstorben sind, für diese Zeit noch einmal zurück nach Hause geholt werden. Danach muß die verstorbene Person in gekühlte Räume überführt werden. Auf Antrag beim Ordnungsamt kann der dafür vorgesehene Zeitraum auch verlängert werden.
Die Voraussetzungen für eine Aufbahrung von Verstorbenen zu Hause sind im Bestattungsgesetz festgelegt. In Berlin gilt eine Frist von 36 Stunden, in anderen Bundesländern gelten Fristen zwischen 24 und 48 Stunden. Voraussetzung ist, dass keine Ausschlusskriterien wie z.B. eine meldepflichtige Krankheit vorliegen.
Das bedeutet, dass Verstorbene während dieses Zeitraums in ihren eigenen vier Wänden verbleiben dürfen. In dieser Zeit ist es möglich ganz in Ruhe und ohne Druck Abschied zu nehmen. Erst zum Ablauf dieser Frist muss der oder die Verstorbene vom Bestattungsunternehmen abgeholt und überführt werden.
Was passiert bei einer Hausaufbahrung
Was bei einer Hausaufbahrung passiert, ist nicht festgelegt. Sie kann alles sein, was dir/euch wichtig und angenehm ist. Es kann bedeuten, den verstorbenen Menschen noch mehrere Stunden zu Hause zu behalten, um beim seinem oder ihrem Körper zu sitzen. Dabei kann die verstorbene Person gemeinsam versorgt, gewaschen und angekleidet werden. Es können Zeremonien stattfinden oder ein Text vorgelesen werden. In Stille oder lebhaft und lautstark. Es darf gelacht, geweint, gegessen und getrunken, gesungen und vielleicht auch getanzt werden. Sargbeigaben können gesammelt oder gestaltet werden. Eine Hausaufbahrung kann im kleinen Kreis stattfinden oder als Raum, in dem mehr Menschen Abschied nehmen können.
Auch Kinder können dabei sein, wenn sie es möchten. Auch sie brauchen es, sich von wichtigen Menschen verabschieden zu können. Wichtig ist, dass eine Bezugsperson ihnen vorab kindgerecht erklärt was sie erwartet.


Sich Zeit nehmen
Zeit am Totenbett zu verbringen war früher normaler Bestandteil von Leben und Abschied nehmen. Eine Zeit, in der man über jemanden wacht, der oder die bereits verstorben ist. Eine Zeit, um sich zu versammeln, zu erinnern und den Übergang zu begleiten und zu ehren.
Heutzutage sind traditionelle Totenwachen und Hausaufbahrungen in unserem Kulturkreis eher eine Ausnahme. In der Regel müssen Hinterbliebene nach dem Tod eines Menschen nicht sofort handeln oder Dinge erledigen. Die meisten organisatorischen Schritte und Formalitäten können einen Moment warten. Wir dürfen uns Zeit nehmen.
Den Übergang begleiten
Wenn jemand gestorben ist, braucht es oft Zeit, zu realisieren, was passiert ist. Zeit, das Geschehene zu verstehen und in der Gegenwart anzukommen. Zeit, den Abschied zu spüren und vielleicht auch die Verbundenheit. Nicht nur einmal, sondern immer wieder.
Zeit am Totenbett zu verbringen, gemeinsam mit anderen oder nur mit der verstorbenen Person, ermöglicht es, durchzuatmen und den Moment des Übergangs bewusst wahrzunehmen. So kann man tun, was man selbst oder gemeinsam mit anderen braucht, um sich vom Verstorbenen und insbesondere von ihrem oder seinem Körper zu verabschieden.
Die eigenen vier Wände bieten einen geschützten Raum für Trauernde und Verstorbene. Für den späteren Trauerweg kann es wichtig sein, in dieser ersten Zeit die Möglichkeit zu haben, immer wieder und im eigenen Rhythmus zu der verstorbenen Person gehen zu können.


Für die letzte Reise fertig machen: die Totenfürsorge
Unter Totenfürsorge versteht man das achtsame Waschen und Ankleiden der verstorbenen Person. Obwohl diese Handlungen praktischer Natur sind, ist die Totenfürsorge im Kern ein Ritual des Übergangs. Es ist eine Möglichkeit für die Lebenden, Abschied zu nehmen: Letzte Berührungen mit dem Körper des Verstorbenen. Letzte Liebesdienste wie das Auftragen von duftendem Öl oder das Ankleiden in die Lieblingskleidung. Den Wandel vom Lebenden zum Verstorbenen wahrnehmen. Den Körper eines verstorbenen Menschen für die letzte Reise vorzubereiten, hilft wahrzunehmen, was bleibt, und eine Verbundenheit zu entwickeln, die über den Tod hinausreicht. All dies ist ein Teil von Trauerarbeit und kann dabei helfen, die nächsten Schritte zu gehen.
Waschen & Ankleiden – Kann ich das?
Die Art und Weise, wie wir uns um die Körper unserer Toten kümmern, hängt von vielen Faktoren ab: kultureller und religiöser Zugehörigkeit, Ort und Art des Todes, Jahreszeit, Zustand des Körpers und dem Zugang zu Kühlvorrichtungen. Ebenso von der Beziehung zur verstorbenen Person und den anderen Beteiligten und der eigenen aktuellen emotionalen Verfassung.
Die Vorstellung, sich selbst um den Körper eines Verstorbenen zu kümmern, ist für viele Menschen zunächst unangenehm. Die Begegnung mit dem Tod kann verunsichern. Menschen, die sich dafür entscheiden, stellen oft fest, dass es nicht so unaushaltbar, mysteriös und kompliziert ist, wie häufig vermutet wird. Und oft tut es gut, diesen Schritt gegangen zu sein.
Es gibt keine richtige oder falsche Weise, einen geliebten verstorbenen Menschen zu versorgen. Ziel der Totenfürsorge ist es, den Körper so zu pflegen, dass das Ergebnis den individuellen Wünschen und der Persönlichkeit des Verstorbenen entspricht und zugleich die Bedürfnisse der Trauernden erfüllt.

Wenn eine Abschiednahme von Verstorbenen zu Hause nicht möglich ist
Manchmal ist es aufgrund verschiedener Umstände nicht möglich oder gewünscht, sich Zuhause von der verstorbenen Person zu verabschieden. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit, dafür die Abschiedsräume des Bestattungsunternehmens zu nutzen. Viele Bestattende ermöglichen den Zugehörigen auch beim Waschen, Anziehen und in den Sarg legen, dem Einbetten, dabei zu sein oder mitzumachen.
Ablauf
- 20-min Info-Gespräch per Telefon oder online (kostenfrei)
- Kosten individuell nach Umfang
- Rhythmus und Ort der Treffen nach Absprache